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DEHOGA Hessen informiert zum Corona-Gipfel im Kanzleramt und dem Frankfurter “Gastro-Gipfel”

An Hoteliers, Gastronomen, Caterer, Café-, Bar- und Clubbetreiber, Gastgewerbe in Hessen,

die Lage ist ernst. Dies macht das ernüchternde Ergebnis des Bund-Länder-Gipfels am gestrigen Abend in mehrfacher Hinsicht deutlich. Selten erleben wir eine sonst von Sachlichkeit und Zurückhaltung geprägte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer unmissverständlichen Deutlichkeit, die Enttäuschung und Sorge zugleich ausdrückt: „Ich bin nicht zufrieden: die Ergebnisse sind nicht hart genug, dass wir Unheil abwehren.“

Ernst ist die Lage unlängst in allen Beherbergungsbetrieben, die aufgrund des Regelungsdschungels der Übernachtungsverbote in den Bundesländern seit Tagen mit einer Stornierungswelle zu tun haben, die in weiten Teilen einem faktischen Lockdown gleich kommt. Genauso ergeht es tausenden von Betrieben in Frankfurt, Kassel und Offenbach, die mit härteren Einschränkungen zu Risikogebieten erklärt wurden. Und die neuen Infektionszahlen sind höher als je zuvor: 6.638 Neuinfektionen meldet das Robert-Koch-Institut am heutigen Tag.

Gestern noch haben wir die Neuerungen der hessischen Corona-Verordnung über Newsletter erklärt, die ab Montag gelten. Weitestehend haben diese Regelungen auch nach den Beschlüssen in Berlin Bestand. Die Hessische Landesregierung wird vor allem für sog. „Hotspots“ (Inzidenzzahl ab 50) weitere Kontaktbeschränkungen in den kommenden Tagen erlassen.

Die Einschränkungen unserer Branche sind einerseits durch die Rechtslage und andererseits durch die Verunsicherung der Gäste faktisch tiefgreifend.

Das Wort des „Unheils“ wiegt schwer. Und in der Tat bedarf es nun kräftiger Anstrengungen aller, unserer Gäste, von Euch und der Politik, die gestern ebenfalls versprochen hat, schnelle und deutlich vereinfachte finanzielle Hilfen für die Branche zur Verfügung zu stellen. Daran arbeiten wir seit Monaten und darauf wird es jetzt ebenso ankommen, um die Krise wirtschaftlich zu überstehen, wie auch auf vernünftige Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens, um hierzulande Situationen wie in Paris, Madrid, den Niederlanden oder seit gestern auch Tschechien, wo die Restaurants geschlossen wurden, gemeinsam zu verhindern.

Hier folgt der tagesaktuelle Überblick für die Branche in Hessen.

Euer DEHOGA Hessen-Team

 

CORONA-GIPFEL IM KANZLERAMT: WORAUF HABEN SICH BUND UND LÄNDER VERSTÄNDIGT?

  • MASKENPFLICHT: In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.
  • PRIVATE FEIERN: In Regionen mit einem Wert über 35 Neuinfektionen soll es eine Begrenzung von 25 Teilnehmern im öffentlichen und 15 Teilnehmern im privaten Raum geben. Ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen sollen private Feiern auf maximal zehn Teilnehmer im öffentlichen Raum sowie auf höchstens zehn Teilnehmer aus höchstens zwei Hausständen im privaten Raum begrenzt werden.
  • KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN: Übersteigen die Neuinfektionen den 50er Wert dürfen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen. Sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, wird dies auf bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände verringert.
  • SPERRSTUNDE: Ebenfalls bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen soll eine Sperrstunde um 23.00 Uhr für die Gastronomie verhängt werden. Bars und Clubs sollen geschlossen werden.
  • VERANSTALTUNGEN: Wird der 50er Wert überschritten, wird die Zahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen auf 100 Personen begrenzt. Ausnahmen bedürfen eines mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmten Hygienekonzeptes.
  • BEHERBERGUNGSVERBOTE: Die Beherbergungsverbote für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten waren vor den Beratungen am umstrittensten. Bund und Länder fanden auch im Kanzleramt keine Einigung und vertagten das Thema erst einmal bis zum 8. November. Bis dahin soll diese Maßnahme auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Derweil finden sich in der Beschlussvorlage aus dem Bundeskanzleramt auch die folgenden Zeilen wieder: „Die Einschränkungen führen dazu, dass einige Wirtschaftsbereiche auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssen. Deshalb wird der Bund Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern.“

Für den terminlich verhinderten Hessischen Ministerpräsidenten nahm der Chef der Hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer an dem Gipfel teil. Seine Zusammenfassung der Ergebnisse könnt Ihr Euch zum Beispiel online hier anhören: https://www.ffh.de/link/8b3850l

Demzufolge werden die in Hessen weitestgehend bereits bestehenden Regelungen zunächst im „Corona-Kabinett“ besprochen und voraussichtlich in der kommenden Woche umgesetzt. Wir werden uns hierzu mit der Hessischen Landesregierung austauschen und entsprechend tagesaktuell informieren.

DEHOGA Hessen-Hauptgeschäftsführer Julius Wagner dazu heute morgen bei Radio FFH.

 

Frankfurter „Gastro-Gipfel“ hat getagt : Wirtschaftsvertreter kämpfen um Existenz der Gastronomiebranche

Branchenverbände DEHOGA, Initiative Gastronomie, Frankfurt und Frankfurt Hotel Alliance treten geschlossen und gemeinsam auf

Am Dienstag, dem 13.10.2020 tagte der aus dem Frankfurter Wirtschaftsstab hervorgegangene „Gastro-Gipfel“ erstmalig. Der Frankfurter Wirtschaftsstab wurde im März 2020 von Stadtrat Markus Frank ins Leben gerufen und trifft sich seit Beginn der Corona-Krise regelmäßig virtuell. Dem Wirtschaftsstab gehören unter anderem der Oberbürgermeister, Frankfurter Dezernentinnen und Dezernenten, die Wirtschaftsförderung, die Vertreter der IHK und Handwerkskammer, die Branchenverbände, sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsagentur, des Job-Centers und des DGB an.

Der Einladung von Stadtrat Markus Frank waren unter anderem auch der Gesundheitsdezernent Stefan Majer, Prof. Dr. Dr. René Gottschalk und Dr. Antoni Walczok vom Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt, Karin Müller, Leiterin des Frankfurter Ordnungsamtes, sowie Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Hessen, gefolgt. Im Austausch machten die Verbandsvertreter nochmals deutlich, dass die Maßnahme der Einführung der Sperrstunde die von der Krise betroffenen Betriebe in der Mainmetropole massiv ins Mark trifft. Gastronomie und Hotellerie kämpfen seit Monaten ums Überleben. Existenzen und Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

„Die gastgewerblichen Betriebe haben sich in den vergangenen sechs Monaten sehr gut aufgestellt: Trotz klammer Kassen haben die Unternehmerinnen und Unternehmer in die Aufrüstung vorhandener Filter- und Lüftungsanlagen oder Plexiglas-Abtrennungen, also in Sicherheitsmaßnahmen und Hygienekonzepte für die Gäste und die Mitarbeiter, investiert“, führte Madjid Djamegari, Vorsitzender der IGF, aus.

„Ja, die späten Abend- und Nachtstunden sind für die Betriebe in Frankfurt wirtschaftlich essentiell. Seit Bekanntgabe der Sperrstunde hagelt es massenweise Stornierungen für den zweiten Durchgang der Restaurantreservierungen am Abend“, unterstrich James Ardinast, stellvertretender Vorsitzender des DEHOGA KV Frankfurt.

IHK-Präsident Ulrich Caspar betont ebenfalls die 2 Seiten der Medaille: Nur, wenn das Infektionsgeschehen geringgehalten werde, könne sich eine notwendige wirtschaftliche Normalisierung wiedereinstellen.

Konsens konnte in Bezug auf die Einbindung der Branchenverbände in die gemeinsame Entwicklung mittelfristiger Perspektiven, jeweils abgestimmt auf die aktuellen Inzidenzzahlen, hergestellt werden. Der nächste „Gastro-Gipfel“ wird zeitnah stattfinden.

Die ausführliche Pressemitteilung gibt es HIER.

 

Dem hessischen Tourismus fehlte im August 2020 fast die Hälfte der Gäste

Meldung des Hessischen Statistischen Landesamtes

Die hessischen Beherbergungsbetriebe zählten im August 2020 45 Prozent weniger Gäste und 37 Prozent weniger Übernachtungen als im August vergangenen Jahres. 36 Prozent weniger Inlandsgäste blieben über Nacht im Land, aus dem Ausland reisten sogar 71 Prozent weniger Gäste an.

Wie schon von März bis Juli hatte die Corona-Pandemie auch im August 2020 erhebliche Auswirkungen auf die Tourismusbranche in Hessen: Die geöffneten Betriebe mussten zahlreiche Auflagen erfüllen. Dadurch reduzierte sich das Bettenangebot gegenüber August 2019 um ein Zehntel, die durchschnittliche Auslastung sank um ein Drittel auf 26 Prozent.

Die Zahl der Gäste in den hessischen Beherbergungsbetrieben lag mit 816 300 um 45 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ging die Zahl der Übernachtungen um 37 Prozent auf 2 150 600 zurück. Die stärksten Rückgänge der Übernachtungszahlen mussten die Betriebe in Frankfurt am Main (minus 62 Prozent) und im Landkreis Groß-Gerau (minus 59 Prozent) hinnehmen, gefolgt von den kreisfreien Städten Darmstadt (minus 49 Prozent) und Wiesbaden (minus 45 Prozent) sowie dem Main-Taunus-Kreis (minus 45 Prozent). Am wenigsten waren die Landkreise Waldeck-Frankenberg (minus 8 Prozent), Schwalm-Eder-Kreis (minus 11 Prozent) und Limburg-Weilburg (minus 13 Prozent) betroffen.

Campingplätze verzeichneten mehr Gäste: Zwar blieb ein gutes Zehntel der Campingplätze im August 2020 geschlossen. In den 205 geöffneten Betrieben verbrachten jedoch 5 Prozent mehr Gäste 2 Prozent mehr Übernachtungen als im August 2019.

Die Übernachtungsmöglichkeiten nutzten im August 2020 mit einem Anteil von 86 Prozent vor allem aus Deutschland angereiste Gäste. Nur 14 Prozent der Gäste reisten aus dem Ausland an. Sie kamen am häufigsten aus den Niederlanden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Die Gäste aus Deutschland verbrachten 28 Prozent weniger Nächte in Hessen als im Vorjahresmonat. Die Übernachtungszahl der ausländischen Gäste lag um zwei Drittel unter dem Wert des Vorjahresmonats. Die meisten Übernachtungen in Hessen verbrachten Gäste aus den Niederlanden.

 

Kontakt:

Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.
Auguste-Viktoria-Straße 6, 65185 Wiesbaden
Fon: 0611/99201-0, Fax 0611/99201-22
info@dehoga-hessen.de
www.dehoga.hessen.de



Autorin: Yvonne Heider
Hessischer Tourismusverband e.V.
Geschäftsführerin
E-Mail: heider@tourismusmanagementhessen.de
Website: http://www.tourismusmanagementhessen.de
Telefon: +49 611 3600-9825


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