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Tourismusradar Hessen – Ausgabe Januar 2021

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz anhaltendem Lockdown und immer weiteren Verschärfungen der Corona-Maßnahmen bleibt die Reiselust der Deutschen konstant.
  • Die Übernachtungszahlen in Hessen entwickeln sich im Vergleich zum Durchschnitt der Flächenbundesländer unterdurchschnittlich – insbesondere die fehlenden in- und ausländischen Geschäftsreisenden hemmen die Übernachtungsentwicklung in Hessen.
  • Bei der Wahl der Unterkunft auf Reisen – in Zeiten von Corona bevorzugt jeder Dritte eine Ferienwohnung/-haus – werden Hygienemaßnahmen zum Basisfaktor der Qualitätsanforderungen der Gäste.
  • Nach derzeitigem Stand der Entwicklung rund um die Pandemie gehen Experten davon aus, dass der Tourismus erst im 4. Quartal des Jahres wieder „Großes Kino“ aufweist und die meisten Angebote wieder genutzt werden können.

 

Tourismusradar Hessen – Januar 2021

Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe des Tourismusradar Hessen im Jahr 2021.

Auch 2021 wird Sie das Tourismusradar Hessen mit den aktuellen Entwicklungen im hessischen Tourismus sowie Informationen rund um die wichtigsten Themen und Quellmärkte für Hessen versorgen. Der erneut verlängerte Lockdown in Deutschland lässt die Tourismusbranche nicht aufatmen. Doch wie entwickelt sich das Tourismusjahr 2021 und wann geht es wieder los? Darauf blicken wir in dieser Ausgabe im Themen-Spezial (der in der letzten Ausgabe angekündigte Kulturtourismus folgt in der Februar-Ausgabe). Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf den Quellmarkt China, den zweitwichtigsten Quellmarkt Hessens aus Übersee.

 

Zahlen – Daten – Fakten zum Hessen-Tourismus

Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszahlen Hessen

Das Hessische Statistische Landesamt verzeichnet für den November 2020 insgesamt 233.367 Ankünfte und 928.935 Übernachtungen. Für den Zeitraum von Januar bis November 2020 besuchten somit gut 6.686.200 Gäste das Bundesland Hessen und buchten insgesamt rund 17.710.300 Übernachtungen. Dies entspricht 55 Prozent weniger Gästeankünfte und 47 Prozent weniger Übernachtungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Aufgrund der auch im Dezember anhaltenden Lockdown-Maßnahmen und dem Verbot touristischer Reisen werden sich die Werte für das Gesamtjahr 2020 aller Voraussicht nach auch im Dezember nicht mehr weiter erholen.

Ein Vergleich Hessens mit dem Durchschnitt der Flächenbundesländer zeigt, dass sich die Übernachtungszahlen in Hessen im Jahr 2020 unterdurchschnittlich entwickelten. Sowohl die Übernachtungen aus dem Inland als auch die Auslandsübernachtungen entwickeln sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr schlechter als der Durchschnitt der Flächenbundesländer. Während Mecklenburg-Vorpommern (+28%) und Schleswig-Holstein (+16%) im September 2020 sogar über den Vorjahreswerten lagen, verzeichnet Hessen einen Rückgang von 38 Prozent. Auch Nordrhein-Westfalen verbucht einen Rückgang von 32 Prozent der Übernachtungen im September 2020. Durch den üblicherweise hohen Anteil des Geschäftsreisetourismus in Hessen, welcher durch die Corona-Pandemie besonders stark betroffen ist (s. Tourismusradar November 2020), fehlt Hessen ein bedeutsamer Anteil an Ankünften und Übernachtungen. Es ist davon auszugehen, dass Hessen insbesondere durch den Wegfall der in- und ausländischen Geschäftsreisetouristen der Entwicklung der anderen Flächenbundesländer hinterherhinkt.

 

Gästezufriedenheit

In unserer Rubrik Gästezufriedenheit können wir in dieser Ausgabe aufgrund von zu wenig Bewertungen keine aktuellen Daten liefern. Sobald wieder neue Bewertungen vorhanden sind, werden wir wieder in die Details zum TrustScore blicken.

 

Wie steht es um die Reiselust der Deutschen?

Trotz anhaltendem Lockdown und immer weiteren Verschärfungen der Corona-Maßnahmen bleibt die Reiselust der Deutschen, monatlich erhoben in einer repräsentativen Befragung, konstant.

Jeweils um die 40 Prozent der Deutschen haben eine (sehr) große Reiselust oder eine geringe bis gar keine Reiselust. Dabei zeigt sich weiterhin deutlich: Die Reiselust nimmt mit zunehmenden Alter ab. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist die Reiselust am stärksten ausgeprägt. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen wird im Hinblick auf die konkrete Reiseplanung einer privaten Urlaubsreise jedoch zunächst einmal abwarten (40 Prozent). Die Reiselust ist also, zumindest in einem Teil der deutschen Bevölkerung vorhanden, aber insbesondere die Angst vor einer Corona-Ansteckung durch andere Reisende sowie durch Personal bewegt dazu, derzeit keine Urlaubsreise zu unternehmen. Zudem passt die Einhaltung der Schutz- und Hygienevorschriften nicht zum Urlaubs-Verständnis und die bevorzugten Reiseziele und Urlaubsarten können nicht bereist bzw. durchgeführt werden.

Wenn der Tourismus im Land wieder startet – einen Ausblick darauf geben wir im Themen-Spezial dieser Ausgabe des Tourismusradars – sollten die Gastgeber auf die veränderten Erwartungshaltungen der Gäste eingestellt sein. Denn die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden das Reiseverhalten verändern, darüber sind sich Experten weitgehend einig. Im Hinblick auf das Thema Gesundheit und Sicherheit wird angenommen, dass Hygienemaßnahmen zum Basisfaktor der Qualitätsanforderungen der Gäste werden. Das spiegelt sich auch in der Repräsentativbefragung für Hessen wider. Auf die Frage, welche Aspekte eine Unterkunft erfüllen sollte, um für die Urlaubsreise in Zeiten von Corona in Betracht gezogen zu werden, steht die Einhaltung der Hygienevorschriften weiterhin an erster Stelle, knapp 70 Prozent der Deutschen sehen dies als wichtige Voraussetzung. Das Voraussetzen eines negativen Corona-Tests wird von deutlich weniger Menschen erwartet, dennoch ist jeder Vierte der Meinung, dass eine Unterkunft auch diese Voraussetzung erfüllen sollte.

Doch welche Unterkunft wird aktuell in Zeiten von Corona von den Deutschen bevorzugt? Normalerweise sind Hotels (65%) sowie Ferienwohungen/-häuser (60%) die erste Wahl. In Zeiten von Corona hat sich das Bild jedoch etwas gedreht, die Ferienwohnung steht auf Platz 1: Jeder Dritte bevorzugt die Ferienwohung bzw. -haus wohingegen sich nur noch 18 Prozent für das Hotel aussprechen. Zudem gewinnen private Unterkünfte bei Freunden oder der Familie an Bedeutung und stehen in Corona-Zeiten an dritter Stelle der bevorzugten Unterkunftsarten.

Zahlen – Daten – Fakten zu den internationalen Quellmärkten Hessens

Die Entwicklung der Ankunfts- und Übernachtungszahlen aus den für Hessen wichtigen Quellmärkten Österreich, Schweiz, Niederlande, Großbritannien, USA und China hat sich durch das Verbot touristischer Übernachtungen, das hohe Infektionsgeschehen in den Ländern sowie die bestehenden Reisebeschränkungen bei der Einreise nicht verbessert bzw. weiter verschlechtert. Während die Übernachtungszahlen aus Übersee bereits seit Monaten auf sehr niedrigem Niveau stagnieren, sind die Zahlen im November 2020 auch aus den europäischen Quellmärkten stark eingebrochen. So verzeichnet Österreich 79%, die Niederlande 85%, Großbritannien 87% und die Schweiz 91% weniger Übernachtungen als im Vorjahresmonat. Durch den auch im Dezember anhaltenden Lockdown, das weiterhin hohe Infektionsgeschehen und die geltenden Einreisebeschränkungen werden sich die Ankunfts- und Übernachtungszahlen auch zum Jahresabschluss im Dezember 2020 nicht mehr erholen.

Der Blick auf die aktuellen Einreisebeschränkungen aus den Quellmärkten zeigt: Eine Einreise aus den USA und China ist, ohne zwingende Notwendigkeit, weiterhin nicht möglich. Auch für Großbritannien gelten seit dem 01.01.2021 die Bestimmungen für Drittstaaten, die Einreise ist somit ebenso nur für zwingend notwendige Reisen oder bei Ausüben einer wichtigen Funktion möglich. Zudem gelten die Niederlande, die Schweiz und Österreich weiterhin als Risikogebiet. Eine Einreise ist daher mit einer Quarantäne-Verpflichtung, der Pflicht zur digitalen Einreiseanmeldung und einer Testpflicht auf das Corona-Virus verbunden. Großbritannien ist darüber hinaus als Virusvarianten-Gebiet eingestuft, einem Gebiet mit besonders hohem Infektionsrisiko durch verbreitetes Auftreten bestimmter Virusvarianten. Folglich sind Einreisende aus Großbritannien verpflichtet, bereits bei Einreise einen Nachweis einer Testung auf eine Corona-Infektion mitzuführen. Andersfalls muss ein Testergebnis bei Einreise aus einem Risikogebiet spätestens 48 Stunden nach Einreise vorgelegt werden.

Die hier dargestellten Daten werden in jeder Ausgabe des Tourismusradars aktualisiert, die aktuellen Einordnungen der Risikogebiete seitens des RKI finden Sie hier: Informationen zur Ausweisung internationaler Risikogebiete durch das Auswärtige Amt.

 

„Länder-Special“: Quellmarkt China

In der fünften Ausgabe des Tourismusradars richten wir im „Länder-Spezial“ den Blick auf den, gemäß Übernachtungsaufkommen, zweitwichtigsten Quellmarkt Hessens aus Übersee: China.

Für Reisende aus der Volksrepublik China und Hong Kong ist Deutschland ein sehr beliebtes Reiseziel: 2019 war Deutschland mit 1.553.297 Ankünften und 2.906.680 Übernachtungen (inkl. Camping) auf Platz 1 der europäischen Auslandsreiseziele der Chinesen, vor Frankreich, Italien und der Schweiz. Die Prognose der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) erwartet, auf Grundlage einer Berechnung vor der Corona-Pandemie, bis 2030 insgesamt 5 Mio. Übernachtungen aus China in Deutschland. Der Großteil der Reisen aus China und Hong Kong nach Deutschland sind Urlaubsreisen (72 %), jeder Vierte Deutschlandreise ist eine Geschäftsreise. Fast alle Reisen (98%) werden im Voraus gebucht, überwiegend über das Internet (83%). Während ihrer Deutschlandreise übernachten Chinesen bevorzugt in Hotels (85%), dabei sind First-Class-Hotels die erste Wahl, gefolgt von Mittelklassehotels.

Innerhalb Deutschlands ist Hessen mit gut 333.600 Ankünften und 549.700 Übernachtungen hinter Bayern auf Platz 2 der beliebtesten Bundesländer der Chinesen. Auch Frankfurt steht im Ranking der am häufigsten bereisten deutschen Großstädte auf Platz 2 mit gut 333.500 Übernachtungen im Jahr 2019. Durch die Corona-Pandemie sind die Ankunfts- und Übernachtungszahlen im Jahr 2020 nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar. Von Januar bis November 2020 wurden insgesamt 43.755 Ankünfte und 97.769 Übernachtungen aus China und Hong Kong in Hessen gemeldet. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt demnach 86 Prozent bei den Ankünften und 81 Prozent bei den Übernachtungen.

Während des Nationalfeiertages im Oktober sind in China bereits Hunderte Millionen Menschen innerhalb des eigenen Landes verreist. Die Reiselust der Chinesen ist hoch: Eine von der DZT beauftragte Untersuchung zu den Reiseabsichten der Chinesen ergab, dass im Oktober 44 Prozent der Chinesen die Absicht hatten, Auslandsreisen zu unternehmen. Im Mai lag der Wert noch bei 32 Prozent. Einer Einschätzung des China Outbound Tourism Research Institute (COTRI) nach ist Europa nach Südost-/Ostasien das am meisten nachgefragte Auslandsreiseziel der Chinesen für eine Reise „nach Corona“. Laut DZT erklärten im Herbst 25 Prozent sogar die Absicht, in den kommenden 12 Monaten nach Deutschland reisen zu wollen. Insgesamt prognostiziert das COTRI (Pressemittteilung aus November 2020) 100 Millionen internationale Reisen aus China für 2021. Zum Vergleich: 2019 lag der Anteil der internationalen Reisen der Chinesen bei 170 Millionen.

Jedoch steht den Prognosen für ein starkes Wachstum des Outbound-Tourismus in China nun ein erneuter Lockdown in Teilen des Landes gegenüber. Nachdem sich die Corona-Fallzahlen in China seit dem Sommer auf einem niedrigen Niveau stabilisiert und sich das Leben in China wieder weitgehend normalisiert hatte, erlebt das Land derzeit mit zahlreichen lokalen Infektionen in Peking den größten Corona-Ausbruch seit Monaten. Sobald das Virus unter Kontrolle ist, Visa erhältlich sind und die Flugverbindungen wieder aufgenommen werden, so die Einschätzung des COTRI, werden die Chinesen aber beginnen, international zu reisen. Die Prognose von Tourism Economics geht laut DZT davon aus, dass China bis zum Jahr 2030 wieder mehr als drei Millionen Übernachtungen – und somit gut 6 Prozent mehr als 2019 – zum deutschen Incoming beisteuern könnte.

Ein Blick auf das Reiseverhalten der chinesischen Gäste vor der Corona-Pandemie zeigt, dass insbesondere Unterhaltung und Landschaft im Vordergrund ihrer Reise steht. Auch Kultur und kulinarische Erlebnisse der lokalen Küche sind für Chinesen von Bedeutung. Eine der beliebtesten Aktivitäten der Chinesen in Deutschland ist aber das Shopping. Chinesische Gästen gelten darüber hinaus als sehr Internet- und Social Media-affin.

Weiterführende Informationen zum Quellmarkt China:

Deutsche Zentrale für Tourismus – Marktinformationen
Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. – Updates aus dem TOP 15 Märkten
China Outbound Tourism Research Institute

 

„Themen-Special“: Ausblick auf das Tourismusjahr 2021

Angespannt haben die deutschen Bürger auf das Ende des Jahres 2020 hingefiebert, um in ein neues Jahr mit einer hoffentlich positiven Entwicklung der weltweiten Corona-Pandemie und ersten Schritten in Richtung Normalisierung zu gehen. 2021 soll ein besseres Jahr werden. Doch was bedeutetet das für den Tourismus, ein Wirtschaftssektor der mit am schlimmsten unter den Lockdown-Regelungen zu leiden hat? Wie optimistisch können Touristiker in die Zukunft blicken?

Das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes veröffentlichte im vergangenen Jahr drei Recovery-Checks zur Entwicklung des deutschen Tourismus. Die Recovery-Checks waren in drei potenziell mögliche Szenarien untergliedert: ein optimistisches Szenario, ein realistisches Szenario und ein pessimistisches Szenario. Nachdem lange auf die Erfüllung des optimistischen oder des realistischen Szenarios gehofft wurde, geht u.a. der Leiter des Kompetenzzentrums des Bundes, Prof. Dr. Quack, nun davon aus, dass das pessimistische Szenario am ehesten eintreten wird.

Dieses spricht von einer Vitalisierung des Binnentourismus bis zum 30.06.2021 mit einem gebuchten Umsatz gemessen am Vergleichszeitraum des Vorjahres von 50% und einer finalen Normalisierung des Binnentourismus bis zum 31.12.2022 mit einer Rückkehr des Umsatzes von 75%. Deutlich sichtbar wird, dass der internationale Tourismus länger und stärker leidet. Mit einer Vitalisierung des internationalen Marktes ist bis zum 28.02.2022, und einer Normalisierung bis 01.06.2024 mit einem gebuchten Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 60% zu rechnen.

Was ist nun nach aktuellem Stand für das Jahr 2021 zu erwarten? Nach Einschätzung verschiedener Experten kann das Jahr in drei Phasen eingeteilt werden. Voraussetzung dieser Abwägungen ist, dass keine Mutation des Virus auftritt, der eine höhere Sterblichkeitsrate aufweist und dass Deutschland im dritten Quartal weitgehend durchgeimpft ist.

Die erste Phase „Freezing“ erstreckt sich über das erste Quartal. Der Beginn 2021 wird unter den weiter geltenden Lockdown-Regelungen für die Deutschen und den deutschen Tourismus weiterhin eine harte Zeit. Touristische Reisen sind nach wie vor verboten, und auch tagestouristische Reisen können nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden. Ergänzend dazu wird die Nachfrage durch die vorherrschenden Reisebeschränkungen gedrückt, der Geschäftsreisetourismus bleibt auf niedrigem Niveau und die Einreisebeschränkungen haben starke negative Auswirkungen auf die internationalen Märkte.

Von „Co-Existenz“ spricht man in der zweiten Phase (Q2 / Q3 2021). Hier werden die Lockdown-Regelungen nach und nach gelockert und die Impfplanung weitgehend ausgerollt. Der gesellschaftliche Umgang mit Covid-19 wird merklich gelassener, und auch die Lebensintensität kehrt wieder in den Alltag der Menschen durch erste Tagesreisen und auch immer mehr Geschäftsreisen zurück, jedoch stets begleitet mit Schnelltest als Teil der neuen Normalität. Wie auch im vergangenen Jahr gewinnen die domestic Quellmärkte stark an Bedeutung und Relevanz für den Freizeitbereich.

Ab dem vierten Quartal kommt die letzte Phase, das langersehnte „Große Kino“. Nun liegt der Impfstatus der Bevölkerung bei 60-70%. Und auf der ganzen Welt verspüren die Menschen ein Nachholgefühl, welches durch mehr Planungssicherheit und Milderungen der Reisebeschränkungen unterstützt wird. Die positive Entwicklung der Tourismuswirtschaft wird außerdem durch mehr Tagestourismus, Geschäftsreisen, nationale Übernachtungsreisen, Events/Nachtleben und erste Nachfragen nach Outgoing-Tourismus unterstützt.

Die Experten lieferten zusätzlich konkrete Handlungsempfehlungen für die aktuelle Zeit des Stillstandes:

  • Durch die sich stetig ändernde Situation, ändern sich auch immer wieder die Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Tourismusbetriebe können sich darauf vorbereiten und Stufenpläne für ihre Hygienekonzepte entwickeln.
  • Um auch weiterhin, und besonders bei der Vitalisierung des Tourismus die Mitarbeiter und Gäste zu schützen, sollten Teststrategien und Schutzstrategie entwickelt und vorbereitet werden.
  • Auch sollte die aktuelle ruhige Zeit genutzt werden um Marketingkampagnen für den Neustart zu konzipieren, um dann zum Zeitpunkt des Startes loslegen zu können.
  • Um sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen sollte die offene Kommunikation und der Austausch zwischen Leitungsanbietern und Partnern weiterhin aktiv gepflegt werden.

Auch die Deutsche Zentrale für Tourismus befasst sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den deutschen Incoming-Tourismus. Bereits im Juni 2020 beauftragte die DZT das Institut Tourism Economics den Einfluss der Pandemie auf Deutschlands wichtigste Quellmärkte zu analysieren, im Oktober 2020 wurden die prognostizierten Analysen überarbeitet. So erwartet Tourism Economics eine Erholung der Übernachtungszahlen zum Ende 2023, mit 86,4% des Vorkrisenniveaus von 2019. Die Nachfrage der ausländischen Quellmärkte wurde im Oktober nun auch pessimistischer als im Juni erwartet, so bleibt ein Minus von 9,4% bis 2023 bei den europäischen Übernachtungen zu erwarten und auch bei den Überseemärkten bleibt der Vorkrisen-Vergleich negativ, mit -24,6%. Zusammengefasst würde das Jahr 2023 laut der Prognose mit -13,6% abgeschlossen werden. Im Folgejahr, 2024, könnte das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden. Auch wie viele andere Experten, sagt Tourism Economics eine langsamere Erholung des Business-Tourismus als der des Leisure-Bereichs voraus.

Das Jahr 2021 stellt die Menschen also noch immer vor große Herausforderungen, doch hoffentlich ist endlich – zeitlich absehbar – Besserung in Sicht.

 

Ausblick

In der Februar-Ausgabe richten wir den Blick auf noch einmal auf das Tourismusjahr 2020 inkl. der statistischen Daten aus dem Dezember und resümieren das Corona-Jahr 2020. Darüber hinaus werden die USA als Nummer 1 Quellmarkt aus Übersee näher betrachtet. Im „Themen-Spezial“ wird der Fokus auf den Kulturtourismus gelegt, welcher in dieser Ausgabe für den Ausblick auf das Tourismusjahr 2021 verschoben wurde.

Die Ausgabe 5 des Tourismusradar Hessen können Sie auch hier als pdf downloaden.

Quellen

Repräsentative Befragung der deutschen Bevölkerung (eigene Erhebung, exklusiv für Hessen)
Hessisches Statistisches Landesamt
Statistisches Bundesamt (Destatis)
Auswärtiges Amt: Reise- und Sicherheitshinweise
Deutsche Zentrale für Tourismus – Marktinformationen
Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. – Updates aus dem TOP 15 Märkten
China Outbound Tourism Research Institute – China is No. 1 International tourism market again
Tourismusperspektive – Die Chinesen als post-pandemische Neo-Reisende und „Expert Stargazer“
Deutsche Zentrale für Tourismus – From the desk of Petra Hedorfer
Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes – Recovery-Check #3
Tourimusperspektive – Wie Corona den Tourismus verändert

Hinweis: Die Darstellung und Erläuterung der Entwicklung der statischen Kennzahlen basiert auf der Grundlage der bei den statischen Ämtern jeweils monatlich veröffentlichten, absoluten Daten.



Autor(in): Fabian Wolf
Hessen Tourismus
Projektmanager Marktforschung und Analyse, Hessen Tourismus
E-Mail: fabian.wolf@hessen-agentur.de

Telefon: +49 611 95017-8113


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