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Pressekonferenz mit großem Medienecho für die hessische Gastgeberbranche

AKTUELLE UMFRAGE IM HESSISCHEN GASTGEWERBE: „ES IST BEI WEITEM NICHT ALLES GUT FÜR HOTELLERIE UND GASTRONOMIE IN HESSEN“

Gestern, am 23. Juli 2020 haben wir die Sommerhalbzeit genutzt und eine Pressekonferenz in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ausgerichtet. Wir danken ganz besonders allen, die sich die Zeit genommen haben, an unserer Umfrage teilzunehmen. Wir Ihr seht, arbeiten wir in Eurem Sinne aktiv mit den Ergebnissen und sind so in der Lage, belastbar und aussagekräftig gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit die wirkliche Lage und die Aussichten unserer Branche sichtbar zu machen.

Während die speisegeprägte Gastronomie in Stadt und Land weit überwiegend davon ausgeht, die Krise radebrechend zu überstehen, gibt rund ein Viertel der Hotellerie in Hessen an, bis zum Jahresende Insolvenz anmelden zu müssen. Die städtischen Hotels sind überproportional hart betroffen. Doch auch bei Restaurants, Cafés oder Bistros ist eine wirtschaftliche Überlebensperspektive nur aufgrund der Möglichkeiten der Kurzarbeit, teilweisen Stundungen von Dauerverbindlichkeiten oder durch staatliche Förderprogramme und Kredite gegeben.

Bei über der Hälfte der hessischen Betriebe in Hotellerie und Gastronomie bricht der Umsatz in den aktuellen Sommermonaten um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Bei einem weiteren Drittel der Betriebe liegt der Umsatzeinbruch zwischen 40 und 20 Prozent. Ein Viertel verzeichnet sogar Umsatzeinbußen von über 70 Prozent. Die Schätzungen für bis Ende August sind mit diesen validierten Umsatzzahlen nahezu identisch.

Wir sind als Verband der verantwortlichen Politik in Bund und Land dankbar für ihr schnelles Handeln. Doch nun darf nicht der Fehler begangen werden, zu glauben, die Krise sei überstanden. Verbandspräsident Gerald Kink: „Das Schlimmste steht uns noch bevor!“ Geschäftsaufgaben würden vor allem für das letzte Quartal des Jahres in einem erheblichen Umfang von bis zu einem Fünftel der Betriebe erwartet.

Unter anderem empfehlen wir Euch hierzu den heutigen Artikel in der F.A.Z.

Das Gastgewerbe hat mit mehr als vier Prozent einen gewaltigen Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Hinter jeder einzelnen Zahl steht eine persönliche Existenz. Und der Lockdown hat allen Bürgerinnen und Bürgern in Hessen klar werden lassen, was es heißt, wenn es keine Gastronomie gibt.“, machte Präsident Kink deutlich.

 

Immobilienwirtschaft und Banken in der Verantwortung

„Die Rückmeldungen der Betriebe bei der Frage nach Krediten ihrer Hausbanken oder auch bei Aussetzungen von Mieten sind nicht durchweg befriedigend.“ Fast 40 Prozent der Unternehmen des Gastgewerbes würden durch ihre Banken nicht unterstützt. Die Gründe dafür können vielfältig sein und zuweilen mit der Krise nicht unmittelbar im Zusammenhang stehen. Gerald Kink: „Aber in all den Fällen, in denen die Hausbanken schlicht die Gesamtlage den Unternehmen anlasten, und dabei handelt es sich um unzählige gut aufgestellte und traditionsreiche hessische Betriebe, erwarten wir ein deutlich spürbareres Bekenntnis zum gastgewerblichen Mittelstand!“ 38 Prozent der Pachtbetriebe der Branche konnten mit Ihren Vermietern Lösungen in Form von Mieterlassen oder Stundungen insbesondere in der Lockdown-Phase finden. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen bewirtschafte den Betrieb im Eigentum. Bei gut 12 Prozent hingegen seien die Fronten verhärtet. „Wir danken allen umsichtigen Vermietern für das zukunftsgerichtete Zusammenwirken mit den Unternehmen und appellieren zugleich an alle übrigen, die Lasten der Krise mitzutragen.“, sagte Kink. Alternative Pächter oder Nachfolger werde es nämlich auf lange Sicht nicht geben. „Es wird für sehr lange Zeit keine Neueröffnungen in Einzelhandel oder Gastronomie geben, die nicht vor der Krise schon fertig geplant waren.“

Party ohne Regeln vs. regeltreue Gastronomie

Das Gastgewerbe, die Veranstaltungsbranche und die Kulturszene sind die mit Abstand am massivsten von der Corona-Krise getroffenen Wirtschaftsteile. „First in, last out“, mutiert zum geflügelten Wort für Hotellerie, Gastronomie, Clubs & Co. Der Vorsitzende unseres Fachbereichs Gastronomie des DEHOGA Hessen, Robert Mangold, sprach im Namen aller hessischen Unternehmen, nämlich im Namen derer, die nach wie vor geschlossen sind und jener, die unter hohem wirtschaftlichen Druck solidarisch und umsichtig Auflagen umsetzen und Regeln verteidigen: „Politik riskiert nicht nur ihre Glaubwürdigkeit, sondern auch eine Spaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmerinnen und Unternehmern, indem sie bei 3.000 Menschen dicht an dicht, ohne Abstand, ohne Mundschutz, nichts Besseres leistet, als Mülltonnen aufzustellen.“ Es bestünde ein eklatanter Widerspruch zwischen Zusammenkünften im öffentlichen Raum ohne jedwede Beachtung der Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus und der andauernden Schließungsverfügung für Clubs & Discotheken: „Es ist nicht vermittelbar, Clubs zu schließen, die Gastronomie mit Auflagen zu beschränken und gleichzeitig tatenlos die wiederholte, öffentlich sichtbare und tausendfache Missachtung aller Regeln der Gemeinschaft zu billigen.“, so Mangold.

Clubs & Discotheken vor dem „Aus“

„Das Schwierigste für meine Kollegen und mich“, so Djamegari, „ist, dass wir überhaupt keine Ahnung haben, wann wir wie wieder arbeiten können. Wir wollen ganz bestimmt nicht mit unseren Betrieben als Infektionsherde in den Schlagzeilen landen. Wir wollen unsere Gäste schützen.“ Dabei machte er deutlich, dass, wenn weiterhin einfach nichts unternommen werde, es bald gar keine Clubs mehr geben würde. „Wir erdulden seit Monaten quasi ein Berufsverbot. Es gibt keinen Plan, keine Szenarien. Wir wurden zugesperrt und die Politik hat den Schlüssen weggeworfen.“ Djamegari, der zudem der Initiative Gastronomie Frankfurt vorsteht, fordert insbesondere die Landesregierung auf, einen transparenten Fahrplan vorzulegen.

Hierzu empfehlen wir den Beitrag des HessenSchaau in der ARD-Mediathek.

 

Trotz aller Belastungen: Mehrheit des Gastgewerbes steht hinter den Maßnahmen und unterstützt die Eindämmung der Pandemie

Laut unserer Umfrage halten 70 Prozent der Betriebe die Maßnahmen der Landesregierung nach wie vor für richtig und setzen alle Auflagen um. Vom verbleibenden Drittel der Unternehmen sehen lediglich 16 Prozent diese als überzogen an, die übrigen 14 Prozent sind verunsichert, befolgen die Regeln, haben jedoch keine eigene Einschätzung dazu. „Das macht deutlich, wie fest das Gastgewerbe zu seiner Verantwortung in der Gesellschaft steht, und zwar weit über rein wirtschaftliche Interessen hinaus.“, so Verbandspräsident Gerald Kink. Dafür wünschten sich die Gastronomen, Hoteliers, Bar-, Club- und Cafébetreiber mit ihren Familien auch für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Anerkennung. Doch Kink fand auch deutliche Worte für diejenigen in der Branche, die sich über Regeln hinwegsetzten: „Es geht um  die Gesundheit der Menschen, es geht um die Gesundheit der Unternehmen, und es geht auch um die Gesundheit unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Was heute weiterhin zählt, ist die Gemeinschaft. All jene, die sich derart wichtig nehmen, dass sie meinen, sie müssten keinen Beitrag leisten, schaden der Branche und verhöhnen ihre Kolleginnen und Kollegen.“

Die vollständige Pressemitteilung gibt es HIER.

Eine Bildergalerie könnt Ihr HIER ansehen. Für die Fotos bedanken wir uns bei Fotografin Heike Rost www.heikerost.com und der Bürgschaftsbank Hessen sehr herzlich!

Kontakt:

Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.
Auguste-Viktoria-Straße 6, 65185 Wiesbaden
Fon: 0611/99201-0, Fax 0611/99201-22
info@dehoga-hessen.de
www.dehoga.hessen.de

 





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