Wie in den vergangenen Jahren hat das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) die Studie Wirtschaftsfaktor Tourismus beim dwif in Auftrag geben. Die neuesten Ergebnisse für das Jahr 2022 liegen nun vor.
Der Tourismus ist eine Querschnittsbranche. Viele Bereiche der Wirtschaft profitieren indirekt vom Tourismus: Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde wie regional Produzierende und Handwerksbetriebe. Die Branche hat deshalb eine erhebliche Relevanz für die Wirtschaft, weil sie Umsatz generiert und über Steuereinnahmen zur Finanzierung öffentlicher Haushalte beiträgt.
Die Studie zielt darauf ab, die verschiedenen Marktsegmente des Tourismus zu analysieren, um herauszufinden, welche Stakeholder von der Branche profitieren. Sie versucht festzustellen, wie viele Menschen ihr primäres oder sekundäres Einkommen aus dem Tourismus beziehen und welche Effekte der Tourismus auf die Wirtschaft hat, beispielsweise in Form von Steuereinnahmen und Beschäftigung. Die Ergebnisse belegen: Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur, konkrete Produkte und die touristische Vermarktung lohnen sich.
Die Bedeutung der einzelnen Marktsegmente im Tourismus
Der höchste Umsatz von allen untersuchten Marktsegmenten wurde 2022 durch Tagesreisen generiert (7.176,0 Mio. €). Die höchsten Tagesausgaben (160,60 €) haben Gäste in den hessischen Beherbergungsbetrieben mit mehr als 10 Betten ausgegeben. Zurückzuführen ist der insgesamt höhere Umsatz der Tagesreisen auf die Anzahl der Aufenthaltstage (rund 240. Mio. Tagesreisen im Vergleich zu 28 Mio. bei den gewerblichen Betrieben).
Die direkten Profiteure des Tourismus waren:
Insgesamt wurde eine Umsatz von 13.366,8 € erwirtschaftet.
Beschäftigungseffekte durch den Tourismus
Das touristische Einkommen von 6.372,4 Mio. € entspricht einem Äquivalent von rund 207.370 Personen, die durch die touristische Nachfrage im Bundesland Hessen ein durchschnittliches Primäreinkommen (= 30.730,- €) pro Kopf und Jahr beziehen könnten. Dieser errechnete Wert darf nicht mit der tatsächlichen Anzahl der durch den Tourismus beschäftigten Personen gleichgesetzt werden.
Die tatsächlich im Tourismus beschäftigten Personen sind ein schwer zu erhebender Wert, da beispielsweise viele Personen nur anteilig vom Tourismus leben (Verkäufer*innen im Einzelhandel bedienen auch Einheimische, Servicepersonal in der Gastronomie kümmert sich nicht nur um Touristen etc.).
Steueraufkommen aus dem Tourismus
Hier sind zwei Aspekte zu berücksichtigen:
Die Kennziffern der Studie im Zeitvergleich
Weitere Informationen zur dwif-Studie können dem PDF entnommen werden: https://www.hessen.tourismusnetzwerk.info/wp-content/uploads/2022/06/2022_Wirtschaftsfaktor_Tourismus_Hessen.pdf
Kontakt für Fragen zu den Ergebnissen der Studie
Fabian Wolf
Marktforschung & Analyse
Telefon: +49 611 95017-8113
E-Mail: fabian.wolf@hessen-agentur.de