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Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit

Der AM.PULS.-Vlog hat den Spessart auf dem Weg zum „Nachhaltigen Reiseziel“ begleitet. Als erste in Hessen nimmt die Destination am sechsstufigen Nachhaltigkeits-Zertifizierungsprozess der Organisation TourCert teil.

Nah, natürlich, nachhaltig: So lässt sich das perfekte Reiseziel in Deutschland beschreiben. „Das Thema Nachhaltigkeit nimmt im Tourismus eine immer wichtigere Rolle ein“, erklärt Yvonne Heider, Geschäftsführerin der Tourismus Management Hessen UG (TMH), „und das wollen wir in Hessen nun sichtbarer machen, indem wir uns zum ‚Nachhaltigen Reiseziel‘ zertifizieren lassen.“

Zertifizierung als „Nachhaltiges Reiseziel“ mit TourCert

Alle zehn Destinationen in Hessen werden nach und nach an dem sechsstufigen Nachhaltigkeits-Zertifizierungsprozess der Organisation TourCert teilnehmen. Das Ziel: Hessens Tourismus soll noch nachhaltiger – und damit zukunftsfähiger – werden. Ortsbesuch in Gelnhausen. Der Spessart hat sich als erste Destination Hessens auf den Weg zum „Nachhaltigen Reiseziel“ gemacht. „Wir sehen in der Nachhaltigkeit ein Riesen-Zukunftsthema“, sagt Bernhard Mosbacher, Geschäftsführer der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. Er freut sich, dass seine Destination jetzt als Pilot startete.

Zum einen kommen in den folgenden Wochen bei Spessart Tourismus alle hauseigenen Prozesse und Ressourcen – vom Putzmittel bis zum Dienstwagen – auf den Prüfstand. Zum anderen sind Mosbacher und sein Team die Schnittstelle zu den touristischen Akteuren vor Ort. Die werden nun motiviert, sich dem Zertifizierungsprozess anzuschließen. „Das ist echte Überzeugungsarbeit“, berichtet Mosbacher, „die läuft nur über gute persönliche Kontakte.“ So wie zum Beispiel zum Marktplatz im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen. Betreiber ist das Behinderten-Werk. „Der Marktplatz ist auf jeden Fall dabei“, erklärt Tourismus-Experte Mosbacher, „für die Leistungsträger ist das eine großartige Sache, die eigenen Unternehmensprozesse zu analysieren und zu verbessern.“

Marktplatz im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen

Betreuung durch die Tourismus Management Hessen UG

 Doch wie funktioniert Nachhaltigkeitszertifizierung überhaupt und wer unterstützt die Destinationen bei ihrer Nachhaltigkeitsausrichtung? In Hessen wird der Prozess durch die TMH betreut, die im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit dem Umsetzungsmanagement der Strategie für den Tourismus im ländlichen Raum tätig ist. „Wir unterstützen sowohl die Destinationen als auch ihre Partner im ländlichen Raum bei der nachhaltigen Tourismusentwicklung“, erläutert Yvonne Heider.

Zum einen verspricht die Tourismusmanagerin sich durch die Zertifizierung einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, zum anderen auch Wertschöpfung für die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Und nicht zuletzt sollen auch Netzwerke vor Ort entstehen, von denen alle profitieren. Der Vorteil: Das TourCert-System gibt einen klaren Handlungsfaden vor, quasi eine Checkliste, die Destinationen und Leistungsträger erarbeiten können. Der gesamte Zertifizierungsprozess wird online im TourCert-Cockpit abgebildet. In einem Online-Profil werden alle Daten erfasst und aktualisiert.

So verläuft der Zertifizierungsprozess

Zunächst gilt es aber, eine Person auszubilden, die für die Koordinierung der Nachhaltigkeitsthemen vor Ort zuständig ist (Schritt 1). Anschließend erfolgen eine Bestandsaufnahme mit speziell entwickelten Fragebögen und der Austausch mit den wichtigen Tourismusakteuren vor Ort (Schritt 2). „Wir sind gerade beim dritten Schritt, ermutigen also unsere Akteure, sich als Partnerbetriebe an der Zertifizierung zu beteiligen“, erklärt Spessart-Tourismus-Geschäftsführer Bernhard Mosbacher. Dann geht es zum Herzstück des TourCert-Systems, dem Verbesserungsprogramm.

Gelnhausen im Spessart ist nicht nur schön, sondern auch nachhaltig.

Welche Ziele und Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gibt es? Im Fokus des Kriterienkatalogs steht neben Ressourcenmanagement, beispielsweise durch umweltfreundliche Mobilitätskonzepte sowie Klima- und Umweltschutz, auch lokaler Wohlstand. Hier geht es unter anderem um die faire Beschaffung regionaler ökologischer Produkte und die Qualität der Arbeitsplätze in Gastronomie und Tourismus.

Besonders motivierend dabei: Ein Online-Tool übersetzt die Leistung der Destinationen in messbare Indikatoren. So können konkrete Handlungsfelder aufgezeigt werden (Schritt 4 und 5). Mit Schritt 6 – der Überprüfung durch externe Gutachter – wird die Zertifizierung mit dem TourCert-Siegel und der Auszeichnung als „Nachhaltiges Reiseziel“ abgeschlossen. Die Zertifizierung ist drei Jahre gültig. Spessart-Tourismus-Chef Bernhard Mosbacher und TMH-Geschäftsführerin Yvonne Heider wissen, dass es noch ein langer Weg ist, bis sich der Spessart als eine der ersten Destinationen in Hessen mit dem renommierten Siegel schmücken darf.

Ob es sich lohnt? „Da sind wir uns ganz sicher“, antwortet Mosbacher, „schon allein deshalb, weil wir damit auf die Erwartungen unserer Zielgruppe eingehen.“ Für immer mehr Reisende gehört nachhaltiges Reisen längst zur Lebenseinstellung.

Dieser Text stammt aus der aktuellen Ausgabe des B2B-Printmagzins AM.PULS. von Hessen Tourismus.



Hessen Tourismus
Projektmanager Wissensmanagement
E-Mail: patrick.brueckel@hessen-agentur.de

Telefon: 0611 / 95017-8131
Kategorien:
AM.PULS. · Nachhaltigkeit · Partner · Spessart


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