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“Die Digitalisierung ist ein großes Gemeinschaftswerk”

Damit der Tourismus-Hub Hessen ein Erfolg wird, ist die Zusammenarbeit von Hessen Tourismus mit den Partnerinnen und Partnern von zentraler Bedeutung. Für unseren AM.PULS.-Vlog hat Larissa Dosenbach als zuständige Projektmanagerin die Geschäftsführerin der Odenwald Tourismus GmbH, Kornelia Horn, vor Ort besucht.

Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, gastronomische Angebote und Unterkünfte – das alles wird Hessens Gästen in Zukunft über eine neue Datenbank noch aktueller und übersichtlicher auf verschiedenen digitalen Kanälen präsentiert.

„In unserer neuen Datenbank, dem Tourismus-Hub Hessen, digitalisieren und bündeln wir das gesamte touristische Angebot Hessens“, erklärt Projektmanagerin Larissa Dosenbach von Hessen Tourismus. Herzstück der modular aufgebauten Datenbank, einer technischen Kooperation mit der Thüringer Tourismus GmbH, ist der sogenannte Content-Hub. Hier werden Informationen und Hintergründe zu Orten, Museen, Restaurants oder Hotels gesammelt. Buchbare Inhalte wie Touren und Aktivitäten fließen in den Erlebnis-Hub ein.

Ziel des Tourismus-Hub Hessen: Die Daten werden lediglich an einer Stelle erfasst, gebündelt – und dann über verschiedene Kanäle, beispielsweise Websites und Suchmaschinen, ausgespielt. Das erhöht die Reichweite und bringt mehr Gäste. „Die ersten Partner bereiten den Import der Daten aus ihren Datenbanken bereits vor“, berichtet Larissa Dosenbach.

Einige Destinationen arbeiten schon mit einer Datenbank, wie beispielsweise die Destination Bergstraße-Odenwald mit dem Knowledge Graph. Für andere ist das Thema eher neu. „Mit kostenlosen Schulungen, Webinaren, E-Learning-Angeboten und Tutorials wollen wir alle für die Digitalisierung und Open Data begeistern“, sagt Larissa Dosenbach.

Larissa Dosenbach (links) und Kornelia Horn in Michelstadt im Odenwald.

Interview zum Tourismus-Hub Hessen mit Kornelia Horn

Frau Horn, Sie arbeiten in Ihrer Destination Bergstraße-Odenwald bereits mit einer Datenbank. Welche Vorteile hat das?

Der größte Vorteil einer Datenbank besteht darin, dass Daten nur an einer Stelle gepflegt und aktualisiert werden müssen. Dafür werden sie an mehreren Stellen auf mehreren Ebenen ausgespielt – zum Beispiel auf den Websites der Städte und Gemeinden, auf Ebene der Touristischen Arbeitsgemeinschaften und der Destinationen. Als nächste Ebene folgt dann bald der Tourismus-Hub Hessen und perspektivisch auf Deutschlandebene der Knowledge Graph der Deutschen Zentrale für Tourismus. Zudem können die Daten an Sprachassistenten, Suchmaschinen und Buchungswebsites ausgespielt werden und erreichen so viel mehr Gäste.

Was sind die größten Herausforderungen bei einer solchen Datenbank?

In erster Linie ist das natürlich die Erfassung der Daten. Das würden wir als Destination allein gar nicht schaffen. Deshalb haben wir von vornherein auf die Mitarbeit unserer Partnerinnen und Partner gesetzt. An der Datenbank arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden und Städte und der Touristischen Arbeitsgemeinschaften, die immer wieder neu geschult werden. Das ist ein großes Gemeinschaftswerk. Eine weitere Herausforderung ist, die Daten in der entsprechenden Qualität zu bekommen, um sie erfassen zu können.

Können Sie ein Beispiel nennen, warum Datenqualität so wichtig ist?

Da wären beispielsweise Veranstaltungen. Neulich bekamen wir einen Datensatz zu einem Osterfeuer in einer kleinen Gemeinde. Da stand nur: Osterfeuer, Datum, an der Kirche. Damit die Veranstaltung wahrgenommen wird, muss man sie den Gästen aber schmackhaft machen und viel mehr Informationen liefern. Was findet genau statt? Wie lange dauert die Veranstaltung? Und dann darf eine navigationsfähige Adresse nicht fehlen, in manchen Fällen sollten Ticketpreise und vielleicht noch ein Link zum Ticket-Kauf angegeben werden. Am besten wäre noch ein Bild, bei dem die Nutzungsrechte hinterlegt sind.

Stichwort Open Data: Der Tourismus-Hub Hessen braucht Daten, die für alle frei zugänglich sind und frei weiterverwendet werden können. Findet da bereits ein Umdenken statt?

Das ist vor allem bei den Bildern ein Thema. Da muss sehr häufig nachlizenziert werden. Natürlich gibt es manchmal Diskussionen, dass die Bilder dann einfach von anderen verwendet werden können. Aber wenn wir Daten auf Destinationsebene digitalisieren wollen, kommen wir an dem Thema Open Data gar nicht vorbei. Es ist wichtig, dass diese Daten, also beispielsweise Bilddateien, von allen genutzt und verbreitet werden dürfen. Nur so macht ein solches Projekt wie der Tourismus-Hub Hessen auch Sinn. Wir arbeiten seit 2019 daran und beobachten, dass das Verständnis für Datenqualität und Open Data seither deutlich gewachsen ist.

Dieser Text stammt aus der aktuellen Ausgabe des B2B-Printmagzins AM.PULS. von Hessen Tourismus.



Hessen Tourismus
Projektmanager Wissensmanagement
E-Mail: patrick.brueckel@hessen-agentur.de

Telefon: 0611 / 95017-8131


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