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Zwischenbericht: Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die hessische Tourismuswirtschaft

Über 1.400 Tourismus-Akteure aus allen zehn hessischen Destinationen haben sich an einer Befragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Branche beteiligt. Die Befragung wurde initiiert durch den Hessischen Tourismusverband e.V., die HA Hessen Agentur GmbH, den DEHOGA Hessen sowie den Hessischen Heilbäderverband e.V., die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, ein Stimmungsbild der Branche zu erfassen. Ziel war es auch, wichtige Handlungsfelder für die eigene Arbeit in und nach der Krise abzuleiten, um auf die Bedürfnisse der Branche zu reagieren.

Mittlerweile läuft die Befragung seit über fünf Wochen. Aufgrund der aufschlussreichen Ergebnisse wurde sie bis zum 19. Mai 2020 verlängert. Nutzen Sie die Gelegenheit und geben auch Sie noch Ihre Stimme ab.

Woche für Woche werden die Ergebnisse in einem Stimmungsbarometer abgebildet. Als Basis für weitere Rückschlüsse wurden zusätzlich die Ergebnisse der ersten Woche tiefergehend in einer Langfassung ausgewertet. Einschlägige Kennziffern wurden im weiteren Vorgehen berücksichtigt, und in Auswertungen sowie im hiesigen Zwischenbericht in Relation gesetzt. Nach der ersten Woche wurde deutlich: Mit den bereitgestellten Informationen und Aufklärungsmaßnahmen ist die Branche soweit zufrieden. Weitere Informationen seitens der Behörden werden nicht unbedingt benötigt. Akteure im touristischen System hoffen in erster Linie auf finanzielle Unterstützungen sowie eine Intensivierung des Marketings.

Folgende Entwicklungen zeichneten sich in den vergangenen Wochen ab:

Ein Einblick in die Geschäftslage hessischer Betriebe

Infografik Geschäftslage

Es überrascht nicht, dass die aktuelle Geschäftslage nach wie vor insgesamt sehr schlecht bewertet wird und sich weiterhin auf demselben Niveau bewegt. Auch die Erwartungen für die nächsten drei Monate sind gering, wenn auch mit einer leichten Tendenz nach oben. Ausbleibende Gäste, stornierte Buchungen und Veranstaltungsabsagen wirken sich am stärksten auf die befragten Geschäftsfelder (Gastronomie, Beherbergung, Freizeit & Aktivitäten, Tourismusorganisationen, Weitere) aus. Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe trifft die Krise besonders hart.

 

 

 

Neubuchungen finden nur in sehr geringem Maße stattNeubuchungen

Bei den Stornierungen zeigt sich, der Freizeitreisebereich ist stärker von der Krise betroffen als der Geschäftsreisebereich. Im Leisure-Sektor ist die Stornierungsquote mit 70% bei zwei Drittel der Befragten weitgehend unverändert. Im Geschäftsreisebereich liegen die Zahlen leicht unter diesem Wert. Neubuchungen finden bisher nur im geringen Maße wieder statt. Hier konnte im Freizeitbereich eine Steigerung von 16% auf 22% verzeichnet werden.

 

 

Deutliche Umsatzeinbußen werden befürchtet

Aufgrund der hohen Stornierungsquoten und der ausbleibenden Neubuchungen, erwarten die touristischen Akteure sehr hohe Umsatzeinbußen. Insbesondere das 2. Quartal bereitet den Betrieben große Sorgen. Zuletzt rechnete die Hälfte der Befragten mit über 75% Einbußen im Vergleich zum regulären Umsatz. Noch gar nicht absehbar sind die Auswirkungen der Krise auf das 3. und 4. Quartal. 45% konnten keine Aussage darüber treffen, was sie zu Erwarten habe.
Entsprechend den Stornierungen ist Freizeitreisebereich von den Umsatzausfällen stärker betroffen als der Geschäftsreisebereich. Der Geschäftsreisebereich scheint sich schneller von der Krise zu erholen. Umsatzausfälle unter 25% erwarteten in diesem Sektor zu Beginn der Befragung nur 20% der betroffenen Akteure mittlerweile sind es ein Drittel.

Kurzarbeit war die am häufigsten verwendete Maßnahme zur Kostenreduzierung

Zurückführend auf die zu erwartenden Umsatzausfälle gingen die Reaktionen der Betriebe überwiegend in eine Richtung: Über die Hälfte der Befragten intendierte Einschränkungen der Produkte/Dienstleistungen/Angebote oder hatte bereits in KW13 Maßnahmen in die Wege geleitet. Insbesondere in der Gastronomie (58%) und im Bereich Freizeit & Aktivitäten (52%) wurde schnell reagiert. Die Kurzarbeit war die am häufigsten verwendete Maßnahme zur Kostenreduzierung.
Gut ein Drittel der Befragten verwendet digitale Lösungen, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. In Zuge dessen entstanden unter anderem auch eine Vielzahl an digitalen Plattformen, wie https://www.hessen-tourismus.de/de/hessen-hilft/, auf denen Angebote der Betriebe sichtbar und z.T. auch buchbar gemacht wurden.

 

Wir bedanken uns noch einmal ausdrücklich für Ihre Teilnahme an der Befragung. Gemeinsam werden wir Maßnahmen entwickeln, um den Tourismus in Hessen wieder zu beleben, und langfristig zu einem starken Wirtschafts- und Standortfaktor zu machen.

 



Autorin: Theresa Ihl
Hessen Tourismus
Projektmanagerin Wissensmanagement
E-Mail: theresa.ihl@hessen-agentur.de
Website: www.hessen-tourismus.de
Telefon: +49 611 95017-8122
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