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Neu gedacht: Die Kur am Beispiel von Bad Karlshafen

Wenn drei Bundesländer aufeinander treffen, dann entsteht ein außergewöhnlicher Ort. Bad Karlshafen am nördlichsten Zipfel Hessens zeichnet sich durch seine einzigartige Stadtstruktur mit neu gestaltetem Hafenbecken im Mittelpunkt und der wunderschönen Lage inmitten des Weserberglandes aus. Radfahren, wandern und
Natur erleben werden hier groß geschrieben. Ein idealer Ort also für die Kur?

Die Heilbäder und Kurorte in Hessen haben sich auf den Weg gemacht. Erstmals haben sie die Marke DIE KUR definiert und eine Strategie entwickelt, die zukunftsfähig ist. Denn, Gesundheit ist das höchste Gut! Selbstverständlich erwartet jedermann, im Krankheitsfall kompetente Behandlung zu erfahren und zu genesen. Doch damit allein ist es heute nicht getan. In unserer immer älter werdenden Gesellschaft spielt nicht nur für jeden Einzelnen die Vorbeugung vor Zivilisationskrankheiten oder kostenintensiven Alterserkrankungen wie Diabetes oder Demenz eine wichtige Rolle. Auch der Leistungsdruck im Beruf oder die Mehrfachbelastung in der Familie bedrohen zunehmend die Work-Life-Balance von Jüngeren. Alle Generationen stehen deshalb unter wachsendem Zugzwang, nicht nur mehr für ihre Gesundheit, sondern auch mehr für ihr Lebensgefühl zu tun. Eigenverantwortlich wohlgemerkt, denn die gesetzlichen Gesundheitsleistungen decken hier mittlerweile nur noch einen Bruchteil des Bedarfs ab.

Ist Bad Karlshafen also der ideale Ort für die Kur? Seit 1730 sprudeln hier die Solequellen heilkräftig aus der Erde und bilden damit eine der wichtigsten Grundlagen für die Stadt. In der Weser-Therme entfaltet das Wasser seine volle Wirkung und macht die Therme damit zu einem herausragenden Anziehungspunkt in der Stadt. Vor oder nach dem Besuch des Thermalbads, das auch mit einer großzügigen Saunalandschaft punktet, gilt es am nahe gelegenen Gradierwerk tief einzuatmen. Denn wenn Sole über Schwarzdorn rieselt, entsteht ein Mikroklima, das die Atemwege befreit. Vorbei an der Weser führt der Weg in die Stadt und zu dem neu eröffneten Hafenbecken. Der Blick erfreut sich an den Stilelementen des Barocks und lässt so in eine andere Welt eintauchen.

Gemeinsam mit dem Badearzt lässt sich dazu ein individuelles Programm entwickeln, das Körper und Geist stärkt. Bei einem Aufenthalt in der Fachklinik Dr. Ebel, die auf Rehabilitation für verhaltensmedizinisch orientierte Orthopädie, Orthopädie, Neurologie und Geriatrie spezialisiert ist, lässt sich der Gesundheitszustand optimieren. Dabei kommt dem bewussten Herauslösen aus dem Alltag eine besondere Bedeutung zu. Sich neu orientieren und finden, vielleicht sogar erfinden, ist eine der wichtigsten Grundlagen für ein gesundes und erfülltes Leben.

Damit sind in Bad Karlshafen die Voraussetzungen gegeben, die Kur neu zu buchstabieren und in die moderne Welt umzusetzen. Gemeinsam mit allen Heilbädern und Kurorten in Hessen steigt das nordhessische Heilbad in einen Prozess ein, der die Gesundheitszentren profiliert. Die Ergebnisse der ersten Marken-Werkstätten sind zusammengefasst und werden nun auf die Heilbäder und Kurorte übertragen. Ziel ist es, starke Angebote unter dem Dach der Kur zu entwickeln und die Tradition wieder zu entfachen.

Natürlich ist dabei auch die Frage gestattet, was das nordhessische Heilbad davon hat! Ein Blick in die Statistik verrät, dass Bad Karlshafen im vergangenen Jahr rund 152.000 Übernachtungen verbuchen konnte. Mit dem Durchschnittswert der Studie „Wirtschaftsfaktor Kur & Tourismus in den Heilbädern und Kurorten in Hessen“ des dwif für Übernachtungen in gewerblichen Betrieben multipliziert, ergibt sich für das Jahr 2017 ein Bruttoumsatz von rund 21,8 Millionen Euro. Dieser Bruttoumsatz fließt in die Dienstleistungen, in den Einzelhandel und natürlich in das Gastgewerbe.

Kur & Tourismus stärken also Bad Karlshafen und machen es zu einem regionalen Versorgungszentrum, das dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Darüber hinaus sorgen die beiden Branchen für eine Infrastruktur, die sich positiv auf den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger auswirkt. Doch der größte Gewinn, der Bad Karlshafen erwirtschaftet, lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, denn das ist die Gesunderhaltung der Menschen.



Autorin: Almut Boller
Hessischer Heilbäderverband e.V.
Geschäftsführerin
E-Mail: almut.boller@hkur-in-hessen.de
Website: http://www.heilbaederverband-in-hessen.de
Telefon: (0611) 26 24 87 87


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