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Natürliche Heilmittel liegen im Trend

Der Gesundheitstourismus mit Kuraufenthalten und Wellness ist das größte Urlaubssegment in Hessen. Er macht heute rund 27 Prozent der Übernachtungen aus. In einigen Destinationen ist die Bedeutung dieser Reisekategorie sogar noch größer. Besonders wichtig ist sie im Spessart (59 Prozent der Übernachtungen), im Taunus (49 Prozent), Nordhessen (32 Prozent) sowie im Westerwald (25 Prozent) (Zahlen von 2012).

Wohin bewegt sich dieses Segment?
3 Fragen an …  Almut Boller, Geschäftsführerin Hessischer Heilbäderverband e.V.

Almut Boller

© Almut Boller

Welche aktuellen Trends sehen Sie im Gesundheitstourismus?

Bei den Kuren sehen wir, dass es einen gestiegenen Bedarf an Angeboten im Bereich der Prävention gibt. Insbesondere stellen wir fest, dass Burn-Out ein Thema ist. Dabei spielen die Belastungen in den Unternehmen und Betrieben eine Rolle, gerade in Verbindung mit den elektronischen Medien. Von den Sozialversicherungsträgern werden „ambulante Badekuren“ zu selten übernommen. Die Gäste sind aber mehr und mehr bereit, eine Kur selbst zu buchen und zu finanzieren. Gerade dieser Markt ist für die Heilbäder und Kurorte in Hessen interessant und wird zukünftig noch stärker bearbeitet. Kernangebot sind hier die natürlichen Heilmittel, wie zum Beispiel die Heilwässer, die grundsätzlich im Trend liegen. Den Einstieg in die Kur finden die Menschen über Wellnessangebote, meist der Thermen. Hier sind die Trends im Bereich Sauna auszumachen und ganz deutlich bei den Massageangeboten.

Schätzen die Gäste die Nähe zu den verschiedenen Kurorten in Hessen?

Ja, die heimatbezogenen Aufenthalte boomen, davon profitieren auch die Heilbäder und Kurorte. Der Gast findet hier eine hervorragende Infrastruktur und nutzt den Kunst- und Kulturraum, der sich in den Gesundheitszentren etabliert hat. Viele entdecken das nahe Umfeld, genießen dort das Angebot und verzichten auf weite Touren. Dabei spielen natürlich auch die Unsicherheit in einigen Fernreisezielen eine Rolle und vielleicht auch, dass man heute sowieso beruflich viel unterwegs ist.

Nutzen eher ältere Menschen das Angebot der Kurorte oder gibt es inzwischen auch viele jüngere Kurgäste?

Die offensichtliche Gästegruppe ist in den Heilbädern und Kurorten eher älter – was natürlich auch mit dem Klinikangebot und Erkrankungen zusammenhängt. Grundsätzlich aber werden die Gäste jünger. Die natürlichen Heilmittel zum Beispiel werden inzwischen gerne von jüngeren Menschen genutzt. Diese Generation ist meist umweltbewusst und möchten das ausprobieren. Allerdings muss sie teilweise erst noch an die Angebote herangeführt werden. Ältere hingegen wissen meist schon um den Vorteil der natürlichen Heilmittel und nutzen sie regelmäßig.

 

Weitere Informationen zu dem Thema unter “Demographischer Wandel”.





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